Wie ich meine Rheuma-Schmerzen los wurde 1.
Wie ich meine Rheuma-Schmerzen los wurde
Nach 7 Monaten heftigster Schmerzen konnte ich wieder schmerz- und medikamentenfrei leben und dann eine Pilgerwanderung von 190 km bewältigen. Gern teile ich mit Dir die Geschichte meiner Genesung.
1. Teil: Mein Weg ins Tal der Tränen
Ihr glaubt es sicher nicht, aber ich wollte nicht mehr leben. Wer das auch einmal durchgemacht hat, wird mir sicherlich zustimmen.
Denn der Schmerz frisst die Seele auf. Schmerzen bei Tag und bei Nacht, nur Schmerz, Schmerz, Schmerz. Einfach zum Verrücktwerden. Aber alles der Reihe nach.
Ich hatte beschlossen, mit 70 aus dem aktiven Berufsleben auszusteigen. Mein Sohn wollte mit seiner Frau den Betrieb übernehmen und hatte sich zwei Jahre lang gut eingearbeitet.
Meinen 70. Geburtstag feierte ich mit fast 70 Gästen, das war 2014. So richtig fit fühlte ich mich nicht, was ich aber auf mein Alter zurückführte. Daher beschloss ich, meine Gesundheit mehr in den Fokus zu rücken und mir etwas zu gönnen, was ich mir bisher versagt hatte. Ich buchte verschiedene Reisen, weil man das im Ruhestand doch so tut. Gut Essen und Trinken – man gönnt sich ja sonst nichts. Es war alles schön und gut. Aber besser ging es mir dadurch auch nicht, wofür ich den Stress der letzten Arbeitsjahre verantwortlich machte. Ich hatte, bei laufendem Geschäft, meinen Betrieb baulich fast verdoppelt und organisatorisch umgekrempelt.
Meine Heilpraktikerin gab mir einige Infusionen, die mich wieder fit machen sollten. Durch Blutanalysen wurde festgestellt, dass mir verschiedene Nahrungsmittel nicht gut bekamen. Also gut, ich verzichtete auf dieses und jenes. Meine Blutwerte wurden zwar besser, aber mir ging es nicht besser.
Ayurveda Kur
So beschloss ich, einen Pflock einzuschlagen und buchte eine 4-wöchige Ayurweda Kur in Sri-Lanka, im Yapahuwa-Maho Resort. Die Aussagen des Prospektes waren für mich vielversprechend. „Ayurvedische Heilbehandlung zur Wiederherstellung der Harmonie von Körper, Geist und Seele, in einer tropischen Landschaft im Landesinneren“. Genau das brauchte ich jetzt. Mein Aufenthalt in diesem Oktober in Sri-Lanka war etwas ganz Besonderes für mich. Das Klima, die alten Tempelanlagen, die Menschen, die im Alltag noch sehr mit ihrer Religion verwurzelt sind, fremdartige Gerüche, Flora und Fauna und der direkte Kontakt mit Elefanten haben mich tief beeindruckt.
Aber es ging ja hauptsächlich um meine Gesundheit. Das ayurwedische Essen, abgestimmt auf die Doshas, war recht fremd für mich, schmeckte aber gut. Nach den Doshas bin ich übrigens ein Vatha / Pitha Typ. Die Ayurweda Kur empfand ich anstrengend. Jeden Tag unterschiedliche Massagen mit viel Öl zur Entgiftung meines Körpers. Dazu kamen noch täglich Yoga-Übungen. So etwas war neu für mich, ich hatte es in meinem bisherigen Leben nicht für sinnvoll erachtet. Innerlich war ich voller Heiterkeit und machte alles mit. Im Grunde war ich sehr, sehr neugierig, was es da noch alles zu entdecken gab und wie es sich wohl auf mich auswirken würde. Meine Stimmung war sehr hoffnungsvoll.
In meinem Inneren war ich mir ganz sicher, dass es eine gute Entscheidung war, nach Sri-Lanka zu fahren.
Schnell verging die Zeit. Viele Eindrücke bewegten mein Herz und Gemüt. Lange Gespräch mit anderen Gästen, Ausflüge und Spaziergänge ließen die Zeit wie im Fluge verrinnen. Nach drei Wochen hatte ich jedoch das Gefühl, dass es mir reicht. Ich wollte wieder nach Hause. Der Rückflug kam mir elendig lang vor und der Jetlag tat sein Übriges.
Weihnachten und das Jahresende nahten. Die Wirkungen der Kur waren nicht mehr zu spüren, nur einige gute Erinnerungen an das Erlebte waren geblieben.
Schmerzen ohne Ende
Ziehen und Stechen im ganzen Körper machten sich breit. Es war mal mehr und mal weniger. Beim örtlichen Sportverein meldete ich mich zum Yoga an, in der Überzeugung, mehr Bewegung zu brauchen. Zum Jahreswechsel musste ich eine gute Freundin, die plötzlich verstorben war, beerdigen. Ich fühlte mich schlapp und kraftlos und wollte nicht mehr aus dem Haus, weil alles immer beschwerlicher wurde. Die Schmerzen kamen immer häufiger. Ich war aber immer noch der Meinung, dass das schon wieder von alleine weggehen würde. Die Schmerzen nahmen aber weiter zu. An Yoga war nicht mehr zu denken, die Aktivitäten und alle Verpflichtungen außer Haus stellte ich ein. Zum Arzt ging ich aber immer noch nicht, aufgrund meiner Abneigung gegen jegliche Schulmedizin, außer der Notfallmedizin. Ich sah mich noch nicht als Notfall.
Irgendwann im Februar war dann mein Leidensdruck so groß, dass ich mich mühsam zu einem Orthopäden schleppte. Er untersuchte mich aufwendig und verschrieb mir Schmerzmittel. Das interessierte aber meine Schmerzen nicht. Die Dosis wurde erhöht, aber immer noch kein Erfolg. Der Arzt gab auf und überwies mich, inzwischen war ich fast bewegungslos geworden, an einen Rheumatologen. Meine Überzeugung war, dass ich doch alles richtig machte. Sicher habe ich mir eine Tropenkrankheit in Sri-Lanka eingefangen und wollte auch zum Tropeninstitut nach Hamburg. Aber Hamburg war in meinem Zustand schier unerreichbar.
Der Arzt nahm sich erstaunlich viel Zeit und gab sich unendlich viel Mühe für die Anamnese, ich fühlte mich verstanden. Er attestierte mir FMS (Fibromyalgie), aber das Kortison, dass er mir verschreiben wollte, lehnte ich vehement ab, da ich es als Gift empfand. Ich müsse wohl mit diesem Medikament leben lernen, meinte er. Mit einem Rezept und einem Kortison-Einnahmenplan in der Tasche, schleppte ich mich mühsam nach Hause.
Ich fühlte mich extrem kraft- und machtlos und wollte nicht mehr leben!
Da nahm ich mir sehr viel Zeit für eine Innenschau und überlegte hin und her, was jetzt zu tun sei. Es schien mir so, als sei ich endgültig im Tal der Tränen angekommen.
Licht am Ende des Tunnels
In meinem Inneren manifestierte sich aber mehr und mehr ein Gedanke und eine Stimme sagte: „Johannes, die Dosis macht das Gift.“
Das war die Lösung. Da ich schon immer offen und bereit für Alternativen und zum Experimentieren war, verfolgte ich den Gedanken weiter „die Dosis macht das Gift“ und „ich bin fähig und in der Lage, etwas zu verändern“. Das war mein Paradigmenwechsel und der wunderbare Weg meiner Gesundung wurde mehr und mehr für mich sichtbar.
Fortsetzung folgt im 2. Teil.